Beirut, 1994. Zehn Jahre sind vergangen, seit Maja ihre Stadt gen Paris verlassen hatte. Nun ist sie in den Libanon zurückgekehrt, die Verheerungen des zu Ende gegangenen Bürgerkrieges sind allerorten sichtbar, nicht nur in den Straßen, auch in den Seelen der Menschen. Bei Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm stößt sie in den Ruinen auf einen abgewetzten Lederkoffer, dessen Inhalt - Briefe, Fotos und Tagebücher - ihr Leben fortan auf den Kopf stellt. Majas unablässige Recherchen führen sie auf die Spur der syrischen Journalistin Nûra, die einst die Flucht wagte, nachdem sich der Geheimdienst an ihre Fersen geheftet hatte.
Iman Humaidan zeichnet in ihrem Roman ein vielschichtiges Bild vom Leben während des libanesischen Bürgerkrieges und der Zeit danach. Dabei beleuchtet sie das Verdrängen kollektiver und persönlicher Schuld und die Schicksale von Minderheiten - Kurden, Armenier, Juden - in der multikonfessionellen Region.
Iman Humaidan Junis wurde 1956 in Ain Anub südwestlich von Beirut geboren. Sie studierte Soziologie an der Amerikanischen Universität in Beirut und ist seit 1989 als freie Mitarbeiterin für Feuilletons verschiedener arabischer Tageszeitungen tätig. Die Autorin lebt in Beirut.
Regina Karachouli ist promovierte Arabistin und Kulturwissenschaftlerin. Nach langjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit am Orientalischen Institut in Leipzig ist sie heute freie Übersetzerin aus dem Arabischen.
Eintritt frei
Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig und des Orientalischen Instituts der Universität Leipzig Diese Veranstaltung teilen