Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

Veranstaltungen
© Foto: Gaby Waldek
20. November 2017 / 19.30 Uhr / Saal 3
Péter Nádas
»Aufleuchtende Details«
Jörg Magenau im Gespräch mit Jörg Plath. Lesung: Christian Grashof. Péter Nádas sagte aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig ab.
Péter Nádas, geboren 1942, gehört zu den großen Autoren unserer Zeit. Nun ergänzt er sein gewaltiges Romanwerk durch Lebenserinnerungen, ein ebenso persönliches wie zeitgeschichtliches Dokument von großer erzählerischer Kraft.

Während Nádas Mutter am 14. Oktober 1942 in Budapest mit der Straßenbahn zur Entbindung fährt, liquidiert ein Einsatzkommando das Getto in Misotsch; Anne Frank zeichnet das Gewicht jedes Familienmitglieds auf; Jan Karski übermittelt in den Pyrenäen der polnischen Exilregierung Nachrichten des Widerstands und Viktor Klemperer erhält in Dresden kein Brot. Jedes Ereignis, so Péter Nádas, wirke auf alle anderen Ereignisse ein - ob in der Politik oder der privaten Lebensgeschichte. Es sind jene Momente, die Geschichte fassbar machen und Erinnerung konstituieren - eben die »aufleuchtenden Details«. Deren weitgespannten Verflechtungen folgen diese Memoiren. Und durch jede einzelne Episode zieht sich die geheime Frage: Wie bin ich zu dem geworden, der ich bin, wenn jede persönliche Erinnerung, jede Prägung, untrennbar mit Geschichte verstrickt ist? Wenn jeder Moment des Lebens nur die Spitze eines Eisbergs ist? So erzählt dieses Buch (Rowohlt 2017) nicht zuletzt davon, wie Identität unter schwierigen Bedingungen wächst.

Jörg Magenau, 1961 in Ludwigsburg geboren, arbeitet als Kulturredakteur und Literaturkritiker u.a. für die »FAZ«. 1995 wurde er mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.

Jörg Plath, geboren 1960, arbeitet als Kritiker für überregionale Medien wie die »Neue Zürcher Zeitung« und »Deutschlandfunk«. Er ist Literaturredakteur von »Deutschlandradio Kultur«.

Christian Grashof, geboren in Gablonz, studierte an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin. Seit 1970 ist er am Deutschen Theater engagiert und hat mehr als 50 Rollen gespielt. Dazu zählen Torquato Tasso und die Doppelrolle Danton/Robespierre in Dantons Tod sowie Dr. Caligari. Er war u.a. in dem Heiner Müller-Abend GERMANIA, in Horváths Kasimir und Karoline, in Neil Simons Sonny Boy oder in Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller zu sehen. Außerdem arbeitete er mit der Regisseurin Barbara Frey und mit Jürgen Gosch, u.a. in »Onkel Wanja und Die Möwe«.

Eintritt: 5,-/3,- EUR

Veranstaltung des Literaturhauses Leipzig. Das Projekt »Die Zukunft war anders« wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Kartenreservierung ab 15.9. unter 0341 99 54 134.


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