Haus des Buches
Literaturhaus Leipzig

Veranstaltungen
© Foto: Gaby Waldek
8. April 2022 / 19 Uhr / Alte Handelsbörse, Am Naschmarkt
Leipziger Debatte über Literatur
Landschaft, Artenvielfalt, Klima
Fragen an die Literatur im Zeitalter des Anthropozän
Wenn wir den Überlegungen der amerikanischen Schriftstellerin Annie Dillard folgen, dann ist unsere Fähigkeit der Naturwahrnehmung untrennbar verbunden mit der Aufgabe der Verbalisierung. Wie also kann der Reichtum literarischer Beschreibungskünste unsere der Natur entfremdete Auffassungsgabe entwickeln? Wie kann literarische Sprachfindung unsere Aufmerksamkeit schärfen - angesichts einer »Wildnis«, die schon lange nicht mehr ohne den Einfluss des Menschen denkbar ist, angesichts von verwandelten, gestörten, zerstörten Naturzusammenhängen, angesichts einer ökologischen Katastrophe, in die sich unsere Zivilisation immer weiter zielstrebig hineinmanövriert? Darüber sprechen in vier Gesprächsrunden:

Judith Schalansky und Andreas Rötzer: Über »Naturkunden« und die Traditionsbildung für eine Literatur des Anthropozän

Ulf Stolterfoht und Marie Luise Knott: Über den poetischen Widerstand gegen den Verlust unserer Ausdrucksmöglichkeiten

Marion Poschmann und Tanja van Hoorn: Über eine Naturästhetik in Zeiten des Klimawandels

Marcel Beyer und Michael Hagner: Über wissenschaftliche und poetische Beschreibungskünste

Moderation: Frieder von Ammon und Ernst Osterkamp

Auch im Livestream unter www.deutscheakademie.de

Eintritt frei. Anmeldung erbeten unter 0341 30 85 10 86 oder tickets@literaturhaus-leipzig.de

Veranstaltung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des Literaturhauses Leipzig. Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Europäische Stiftung der Rahn Dittrich Group für Bildung und Kultur und das Dezernat Kultur der Stadt Leipzig

--------------BIOGRAPHIEN DER MITWIRKENDEN----------------------

Judith Schalansky, geboren 1980, ist Schriftstellerin, Buchgestalterin und Herausgeberin der Reihe »Naturkunden«, die im Verlag Matthes & Seitz erscheint. Darin sind zuletzt Bücher über »Mineralien«, »Faultiere« und »verlorene Zaubersprüche« erschienen.

Andreas Rötzer, geboren 1971, ist seit 2004 Verleger von Matthes & Seitz Berlin. Mit Veröffentlichungen zur Rolle der Natur im Anthropozän bildet sein Verlagsprogramm auch die dringenden Fragen unserer Zeit ab.

Ulf Stolterfoht, geboren 1963, ist Lyriker und Übersetzer - einer der »umtriebigsten Aktivisten der experimentellen Poesie in Deutschland« (Michael Braun). 2020 erschien mit »fachsprachen XLVI-LIV« die 6. Lieferung seines auf neun Bände angelegtem Langzeitprojekts.

Marie Luise Knott, geboren 1953, ist freie Kritikerin, Autorin und Übersetzerin. Im Frühjahr 2022 erschien der Langessay »370 Riverside Drive, 730 Riverside Drive. Hannah Arendt und Ralph Ellison - 17 Hinweise«.

Marion Poschmann, geboren 1969, schreibt Lyrik und Prosa. 2021 erschien "Laubwerk" - eine poetische Reflexion über unser Zusammenleben mit Bäumen, unser Verhältnis zu Herbstlaub und Stadtbäumen.

Tanja van Hoorn, PD Dr., geboren 1969, vertritt eine Professur für Neuere deutsche Literatur an der Ruhr Universität Bochum. Sie veranstaltete Tagungen zum Verhältnis Natur / Literatur - im vergangenen Jahr: »Perspektiven des Nature Writing in Zeiten des Anthropozän«.

Marcel Beyer, geboren 1965, schreibt Lyrik und Prosa. 2016 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis, dem renommiertesten deutschen Literaturpreis, ausgezeichnet. Zuletzt von ihm erschienen ist der Gedichtband »Dämonenräumdienst« (2020).

Michael Hagner, geboren 1960, ist Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich. Zuletzt erschien sein für den Deutschen Buchpreis nominiertes Buch »Foucaults Pendel und wir. Anlässlich einer Installation von Gerhard Richter« (2021).

Moderation:

Ernst Osterkamp, Prof. em. Dr., geboren 1950, ist Literaturwissenschaftler und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Frieder von Ammon, Prof. Dr., geboren 1973, ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig.


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